Neues Jahr, neue Ziele
Fahrer und Techniker sind stets auf der Suche
nach frischen Herausforderungen
Das habe ich lange nicht erlebt! Seit der Präsentation der neuen Ducati „Panigale“ auf der italienischen Motorradmesse EICMA in Mailand (Esposizione Internazionale del Ciclo e Motociclo Accessori) wird in der motorradfahrenden Gemeinde ungewöhnlich heftig diskutiert und gestritten. Der Auftritt der „Panigale“ hat bewirkt, dass viele mehr oder weniger im Verborgenen schlummernde Themen auf einmal wieder ins Rampenlicht getreten sind: „Elektronische Helferlein braucht man nicht, sie gehen eh irgendwann kaputt“, hieß es oder: „Wer so eine Maschine fahren kann, braucht kein ABS“, oder gar: „So eine Maschine hat im Straßenverkehr nichts zu suchen“. Alles in allem eine sehr breit gefächerte demokratische Auseinandersetzung. Ich finde es gut so. Schließlich muss jeder von uns selber entscheiden, was er fahren möchte und für welche Zwecke. Mit einem dicken SUV einkaufen fahren und die Kinder von der Schule abholen, ohne über Stock und Stein zu rumpeln und ohne Einsatz des Abfahrt-Assistenten? Warum nicht?
In einem Punkt waren sich die meisten einig: Optisch ist die „Panigale“ ein Kunstwerk. Schlicht und einfach una bella motocicletta! Technisch liegt die wunderschöne Italienerin im Trend der Zeit: Sie bietet viele elektronische Finessen, damit die Fahrt mit ihr nicht wie ein unberechenbarer Ritt auf einem Wildpferd endet. Anders ausgedrückt: damit das Fahren grundsätzlich sicherer wird.
Die Ingenieure im Motorradbau haben in den letzten Jahren die Herausforderung angenommen und versuchen die immer größer werdenden PS-Auswüchse der modernen Maschinen mit ausgefeilter Technik unter Kontrolle zu halten.
Aber selbst mit technischer Hilfe können die Grenzen der Physik nicht außer Kraft gesetzt werden – wie es auf der obigen Fotomontage der Fall zu sein scheint.
Aus meiner Sicht sollten einige dieser sogenannten „Elektronischen Fahrassistenten“ grundsätzlich in alle Motorrad- und Roller-Klassen Einzug halten. Die Sicherheit muss und darf nicht ein Privileg der Oberliga-Modelle bleiben. Führerschein-Neulinge, die öfter mit Einsteiger-Moppeds unterwegs sind, dürften von diesen modernen Fahrassistent-Systemen ganz besonders profitieren.
Üben ist nie verkehrt
Eins ist für mich klar: Wer sich dafür entscheidet, ein Kraftpaket wie die neue „Panigale“ lenken zu wollen, muss dies auch können. Viel Respekt vor der schieren Kraft des Motors und sehr viel Übung sind ratsam. Insbesondere, was die – typisch Ducati – extrem bissigen Brembo-Bremsen betrifft, die bereits bei der Vorgängerin „1198“ so manchen Fahrer überfordert haben sollen. Aus Trainersicht betrachtet ist letztendlich egal, was man fährt. Entscheidend ist: Um souverän mit dem eigenen Bike umgehen zu können, sollten wir Motorradfahrer unsere Maschine gut kennen und immer wieder das Fahren mit ihr üben. Selbst die wenigen Ausnahmetalente, die die angeborene Fähigkeit besitzen, sich auf jedem Motorrad schnell heimisch zu fühlen, trainieren regelmäßig – mit dem Ziel, aus Mensch und Maschine eine perfekt funktionierende Einheit zu machen.
Alle Biker, die üben, ausprobieren und selbstverständlich auch Spaß haben möchten, können bei uns im Fahrsicherheitszentrum Hansa/Lüneburg ein Sicherheitstraining auf dem Trainingsgelände absolvieren. Bereits Ende März werden wieder die ersten Motorrad-Trainings der Saison stattfinden.
Alle sind herzlich willkommen!
Wer gerne im Voraus plant, kann schon jetzt für die kommende Saison das für ihn/sie passende Training buchen, telefonisch oder bequem per Internet.
Wir auf den HMT
Eine weitere Möglichkeit, ein Training vorzubestellen, ist der Besuch unseres Standes bei den HMT (Hamburger Motorrad-Tage, 27.–29. Januar 2012). Wie im vergangenen Jahr wird beim Buchen eines Motorradtrainings der Messe-Eintrittspreis erstattet. Und zusätzlich neu in diesem Jahr: Wer noch eine Empfehlungskarte aus der letzten Saison mitbringt, kann weitere zehn Euro sparen! Aber auch für die Unentschlossenen lohnt sich ein Besuch: Trainerinnen und Trainer des Fahrsicherheitszentrums stehen bei der Auswahl des geeigneten Trainings jedem mit Rat und Tat zur Seite – oder sind einfach da, für einen netten Plausch unter Motorradfahrern.
Wir freuen uns auf euch!
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