Und los!
Der ideale Einstieg in die Motorrad-Saison:
ein Fahrsicherheitstraining beim ADAC Fahrsicherheitszentrum Lüneburg
Nach dem langen Winter werden die Motorradfahrer unruhig. Der nahende Frühling mit seinen ersten Sonnenstrahlen weckt die Lust, bei einer ersten Ausfahrt endlich wieder um die Kurven zu schwingen. Die Maschine wurde in der kalten Jahreszeit gehegt und gepflegt und ihre Technik überprüft. In der Februar-Ausgabe wurde in dieser Rubrik beschrieben, was ein Technik-Check nach einer Fahrpause mindestens beinhalten sollte. Das Wörtchen „BEWÖLKT“ (siehe Kasten) wird helfen, die o.g. Checkliste in Erinnerung zu rufen. Auch der Fahrer hat sich intensiv vorbereitet und sich mit Ausdauer- und Krafttraining wieder in Form gebracht. Die richtige Motorradbekleidung für diese Jahreszeit liegt bereit. Jetzt kann es losgehen!
Wirklich?
Die Ungeduld zügeln
Ein Motorradfahrer sollte sich auch mental auf die erste Ausfahrt vorbereiten und mögliche Gefahren nicht unterschätzen. Vielleicht sind die Straßenverhältnisse noch nicht optimal und die „Hausstrecke“ ist vom Winter in Mitleidenschaft gezogen worden: Neue Löcher sind im Asphalt, der Rollsplitt ist noch nicht weggefegt. Und weiter: Wie warm, besser gesagt wie kalt ist es überhaupt? Erreichen die Reifen bei dieser Luft- und Straßenbelagtemperatur die optimale Haftung? Werden sie überhaupt warm, wenn sie auch noch nass sind?
Hinzu kommt, dass speziell zu Beginn der Motorrad-Saison sich die Autofahrer wieder an die schmale Silhouette eines Motorrads als Verkehrsteilnehmer gewöhnen müssen. Und nicht nur das: Die Geschwindigkeit und das Beschleunigungspotential eines Motorrads werden (leider) von vielen Autofahrern immer wieder falsch eingeschätzt. Bei ca. 72% der Unfälle mit Beteiligung von Motorrädern und PKWs haben die Autofahrer Schuld (Quelle: Institut für Zweiradsicherheit).
Also: Vor allem bei unklaren Situationen vorsichtig sein!
Bin ich gerade im toten Winkel des PKWs? Hat mich der PKW, der abbiegen will, wirklich gesehen? Hätte ich, bei diesem Abstand zum Vordermann, Zeit und Platz zu reagieren und anzuhalten?
Sicher, das Motorradfahren hat man in den paar Monaten nicht verlernt, aber nach dieser Pause sollte man die Sache trotzdem langsam angehen. Wie jeder Sportler auch. Selbst um seine Leistung nur zu halten, muss ein Athlet kontinuierlich trainieren. Wenn seine Konzentration, Fitness oder einfach sein Wohlbefinden abnehmen, geht die Leistung zurück.
An dieser Stelle werden viele ganz sicher sagen: „Ich fahre doch auch Auto und bin im Straßenverkehr zu Hause“. Oder: „Ich bin ein ruhiger Fahrer und fahre sehr viele Kilometer. Die letzten Jahre bin ich nie in eine Situation geraten, in der ich eine Vollbremsung machen musste.“
Das ist auch gut so! Aber man sollte sich dennoch fragen: Verhält sich ein Auto in der Kurve genau so wie ein Motorrad? Und hat selbst ein erfahrener und routinierter Motorradfahrer wirklich das richtige Fingerspitzengefühl für die Vorderradbremse, wenn er mal doch voll in die Eisen gehen muss? Ich würde beide Fragen mit Nein beantworten.
Für uns Motorradfahrer ist es nach der Winterpause lebenswichtig, schnell das Gefühl für die eigene Maschine wiederzuerlangen, alle Sinne wieder auf das „Zweiradfahren“ umzustellen. Ein paar Übungen zu Beginn der Saison sind zu empfehlen, um den eingerosteten Umgang mit seinem Mopped wieder gängig zu machen. Am einfachsten funktioniert dies auf einer freien Fläche ohne Verkehr. Hier kann man das Lenken und das Bremsen des Motorrads vorsichtig ausprobieren und bald ist das Gefühl wieder da. Um sicher zu gehen, sollte man solche Übungen immer zu zweit machen. Mit einem eingeklemmten Fuß unter der Maschine kann die Zeit auf dem leeren Discounter-Parkplatz bis zur Geschäftsöffnung am kommenden Montag nämlich ziemlich lang werden.
Eine sicherere Alternative
Eine Alternative dazu bietet das ADAC Fahrsicherheitszentrum Lüneburg mit seinen vielfältigen Trainings-Varianten.
Was macht man in so einem Training?
Vielleicht kann man es so formulieren: sich Fragen stellen rund ums das Motorradfahren. Z.B.: Wie lenke ich mein Motorrad eigentlich? Kann ich in der Kurve bremsen? Wie schräg fahre ich überhaupt? Und so weiter...
Keine Angst, wer jetzt denkt, dass ein Training beim ADAC Fahrsicherheitszentrum Lüneburg nur aus Theorie besteht, liegt ganz falsch. Solche Fragen sind die Basis für den Trainingstag, während die Antworten mit dem Mopped auf dem Übungsplatz stattfinden. Unter Anleitung von erfahrenen Trainerinnen und Trainern werden alle wichtigen Fahrmanöver ausprobiert, um Unsicherheiten abzubauen und Fahrstil und -können zu optimieren. Hier wird dann auch der Bezug zum Straßenverkehr nicht fehlen: Fahrkritische Situationen werden nachgestellt und deren Bewältigung geübt.
Ob Fahranfänger oder Wiedereinsteiger, Gelegenheits- oder Vielfahrer, das Angebot des Zentrums richtet sich an alle Biker. Das Standard-, Intensiv- und Perfektionstraining für Motorradfahrer sind die Trainingsangebote, die dafür sorgen, dass alle Teilnehmer, je nach Können, gleichermaßen auf ihre Kosten kommen.
Hinzu kommen Spezialtrainings: After-Work-, Kurven- und Schräglagen-Training sind ein Teil des erweiterten Angebots im ADAC Fahrsicherheitszentrum Lüneburg. Beispiel Schräglagen-Training: Unter Einsatz der im Zentrum zur Verfügung stehenden Spezialmotorräder können Teilnehmer dieser Trainingsvariante ihre persönliche Schräglagengrenze „erfahren“ und verbessern, bzw. ihre Angst vor einer Kurvenfahrt bei Nässe abbauen. Bei der diesjährigen Motorrad-Messe in Hamburg (HMT) wurde der neue Schräglagentrainer präsentiert, eine KTM 690 Supermoto: leicht, wendig, von einem drehfreudigen Single (63 PS) angetrieben. Eine technische Finesse des neuen Gefährts sind die kürzeren Ausleger, die mit Stoßdämpfern ausgestattet sind. Hat das Ausleger-Rad den Boden schon erreicht, lässt sich das Motorrad noch weiter in Schräglage bringen. Und das ist noch nicht alles: Ein an der Kolbenstange des Ausleger-Stoßdämpfers angebrachter Zeiger wird entlang einer Skala verschoben, damit die gefahrene Schräglage abgelesen werden kann.
Übrigens: Wenn Motorradfahrerinnen unter sich bleiben wollen, bietet das Zentrum die Möglichkeit, einige Trainings mit einer Instruktorin als reines „Frauentraining“ zu buchen.
Unsicherheiten abbauen, die eigene, neu erstandene Maschine besser kennenlernen, mehr Sicherheit im Straßenverkehr entwickeln oder einfach nur Kurven fahren: Die Motivation für die Teilnahme an einem Motorrad-Training im modernsten und größten Fahrsicherheitszentrum Norddeutschlands kann sehr unterschiedlich sein. Sicher ist: Alle werden an so einem Tag sehr viel (Fahr-)Spaß haben!
Meine Empfehlung, um die Motorradsaison standesgemäß einzuläuten: Kommt zum Motorrad StartUp Day am 17. April 2011, der zwischen 10:30 und 17:00 Uhr im ADAC Fahrsicherheitszentrum Lüneburg stattfindet. Weitere Infos unter: www.fsz-lueneburg.de
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